Unter meinem Fenster die düstere Straße, eine massive Pracht. Kellerläden, aus denen tagsüber Licht brennt, im Schatten gewaltiger, balkongeschmückter Fassaden, schmutziger Stuckfronten mit hervorquellenden Schnörkeln und heraldischen Symbolen. Das ganze Viertel ist so. Straßauf, straßab Reihen von Häusern, gleich schäbigen Riesengeld-schränken, die vollgestopft sind mit den verblichenen Kostbarkeiten und mit den zweitklassigen Möbeln einer bankrotten Mittelschicht.
Christopher Isherwood, Berliner Tagebuch, 1930