Im Verlauf der letzten Ausstellung im PUDEL – SALON erreichte mich folgender herzerwärmender Text aus dem fernen Kanada (zur besseren Lesbarkeit leicht redigiert):
„Im Gartencenter Bajon am Spandauer Damm habe ich als Schüler in den Sommerferien gearbeitet um mein Taschengeld aufzubessern. Das war in den 1960ern. Das Gebäude ragte tief in dem dahinter liegenden Hügel hinein und war aus der Luft nicht als Gebäude erkenntlich. Angeblich war es als Luftschutzbunker konzipiert worden, aber ich habe keine Ahnung, ob es auch dazu benutzt wurde. Als ich dort arbeitete wurde es von den Bajons als Lagerhalle und Verkaufsfläche benutzt und der Laden war sehr beliebt. Bis aus Spandau kamen die Leute, um dort ihre Blumen für ihre Balkone zu kaufen. Und dann waren da natürlich auch die vielen Laubenpieper aus all den Laubenkolonien, die damals am Spandauer Damm existierten.
Zehn Jahre später verließ ich Berlin und der Name Bajon verschwand aus meinem Gedächtnis. Bis ich jetzt den Bericht über Vanishing Berlin und das Foto vom Gartencenter in der F.A.Z. sah. Jetzt erinnere ich mich wieder an Erlebnisse aus der Zeit, zum Beispiel wie ich einen Sack mit Sonnenblumenkernen in Verkaufstüten abwiegen sollte. Das tat ich bis der Sack leer war. Dann war die Aufregung groß, denn für die vielen Tüten war nicht genug Platz im Verkaufsregal und so war ich gezwungen den Großteil meiner präzise abgepackten Tüten in den Sack zurück zu schütten. War aber nicht meine Schuld, denn die hatten mir nicht gesagt, wie viel Tüten sie wollten.“ Berndt Luchterhand, Vancouver, Canada (September 2017).
Sie möchten auch eine Geschichte zum Bilderzyklus „Vanishing Berlin“ loswerden? Bitte schicken Sie mir gerne eine e-mail an: alexsteffen@berlin.de