Vanishing Berlin – revisited #2: PUDEL-SALON. Pflege aller Rassen
Fotoausstellung von Alexander Steffen
Eröffnung am Freitag 08. September ab 18:30
Ausstellung: 08. September 2017 – 22. September 2017
Helmstraße 10. Berlin-Schöneberg
In den Räumlichkeiten des ehemaligen Pudel-Salon in Schöneberg zeigt der Berliner Stadtfotograf Alexander Steffen Arbeiten aus seiner Serie Vanishing Berlin.
Der Salon wurde 1968 vom Ehepaar Hoffmann in der Helmstraße 10 eröffnet. Seit der Geschäftsaufgabe 2008 ist der stadtbekannte Ort mit der markanten Typographie verschlossen.
Mit der Fotoausstellung Vanishing Berlin – revisited #2: PUDEL-SALON. Pflege aller Rassen setzt Alexander Steffen seine Serie von temporären Interventionen fort, die im Sommer 2016 mit Vanishing Berlin – revisited #1: Linoleum Pannier in der Katzbachstraße ihren erfolgreichen Auftakt feierte.
Motive: Seit 2009 dokumentiert Alexander Steffen in seinem Projekt Vanishing Berlin den Prozess der Veränderung des städtischen Raums. Er fotografiert Orte, an die wir uns mit Wehmut erinnern werden, obwohl wir nicht einmal ahnten, dass wir sie jemals vermissen würden. Seine Motive sind vor allem Ladenfronten, Brachen und Brandmauern – flüchtige Landmarken des Alltags. Orte, die Berlin charakterisieren und die gleichzeitig mit rasantem Tempo aus dem Stadtbild verschwinden.
Die Ausstellungsreihe „Vanishing Berlin – revisited“ haucht verwaisten Ladengeschäften vorübergehend neues Leben ein. Die Besucher erhalten Zugang zu einem Ort, der ihnen seit Jahren verschlossen geblieben ist und können sich über Geschichte und Zukunft austauschen. Ausgewählte fotografische Objekte werden damit vorübergehend zu Subjekten, das Bild wird erfahrbar gemacht. Die gezeigten Exponate nehmen Bezug auf die unmittelbare Umgebung des jeweiligen Ausstellungsorts, eröffnen dem Betrachter aber auch Verbindungslinien quer durch die Berliner Bezirke und dokumentieren den Status Quo der Gentrifizierung der Stadt.
Lokal – Global: Der Ausverkauf der Innenstädte, die Verdrängung von Sub- und Kiezkultur und damit verbunden ein Grundgefühl des Verlusts sind ein weltweites Phänomen. Das Bild vieler Großstädte ist heute zunehmend geprägt von seelenloser Architektur, Konformität und steigenden Mieten. Auch Berlin ist längst aus dem Dornröschenschlaf erwacht und auf dem besten Weg seinen Ruf als Stadt der Freiräume und der Kreativität zu verbauen.
Buch: Zum Projekt ist der Fotoband Vanishing Berlin. Dokumente des Übergangs – Fotografien 2009-2016 erschienen. 144 Seiten, 160 Farbfotografien. Format: 20×24 cm, gebunden, Offsetdruck, zweite Auflage. Texte (deutsch & english): Friedhelm Böpple & Alexander Steffen, Gestaltung: Detlev Pusch. € 32 (zzgl. Versandkosten). ISBN 978-3-00-056040-8. Erhältlich in gut sortierten Buchhandlungen oder über Amazon.
Alexander Steffen (*1967) geboren und aufgewachsen in West-Berlin. Kindheit in einer Wohngemeinschaft in Schöneberg. Politik-Studium an der Freien Universität Berlin. Ausbildung im Fotoverlag Dirk Nishen am Tempelhofer Berg und in London. Begegnung mit Allen Ginsberg und seinen Reality Sandwiches. Redakteur einer Fotobiografie über William S. Burroughs. Nach dem Mauerfall unterwegs in den Techno Clubs und Ruinen von Berlins neuer Mitte. Von 1999 bis 2005 Betreiber der Galerie und Agentur transition in der Oranienstraße in Kreuzberg. Seit 2005 Mitarbeiter der Berlinale. 2009 Beginn des Vanishing Berlin Projekts. Seit 2014 regelmäßige Ausstellungen.
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